„Bad Honnef tanzt“ und sein Beethovenjahr
Die Proben liefen auf Hochtouren, das Team, die 140
Schüler*innen und alle teilnehmenden Schulen erwarteten mit Spannung das für
Mai geplante Tanzfestival. Ein ganz besonderes Projekt hatte der Verein „Bad
Honnef tanzt“ in Kooperation mit der Beethoven Jubiläumsgesellschaft auf den
Weg gebracht: Erstmals in der Geschichte von „Bad Honnef tanzt“ probten mit den
sieben Schulklassen aus Bad Honnef und Königswinter nicht nur gleich zwei
Choreograf*innen im Tandem, sondern auch sieben professionell ausgebildete und erwachsene
Tänzer*innen aus ganz Deutschland. Die Zusammenarbeit zeigte erste Früchte:
Kinder entwickelten beispielsweise eigenständig Duette mit „richtigen“
Tänzer*innen, Choreografien aus verschiedenen Genres wie Hip-Hop, Breakdance
oder dem zeitgenössischen Tanz wurden von Leiterin Anna-Lu Masch und ihrem Co-Choreograf
Tom Langen gemeinsam mit den Kids erarbeitet. Das Stück erzählt Beethovens Lebensgeschichte
und sollte im Mai in einem großen Zirkuszelt auf der Insel Grafenwerth Premiere
feiern – live dabei: Das „Zille“-Streichquartett mit Musiker*innen der
Deutschen Oper Berlin. Der Komponist Björn Jentsch fertigte extra für das etwa
90minütige Tanztheater moderne und aktuelle Fassungen von Beethovens
Streichquartett Nr. 7 in F, Opus 59/1, welche in Gegenüberstellung zum klassischen
Quartett auf der Bühne in Szenen umgewandelt werden würden.
Doch dann kam alles anders: Die Proben gestoppt,
die Schulen geschlossen und auch das Festival im Mai wird nicht stattfinden
können.
Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Und so arbeitet der gemeinnützige
Verein bereits jetzt an neuen Lösungen, denn in einem sind sich alle sicher: Das
Projekt muss auf die Bühne gebracht werden!
Nach vielen Gesprächen und Überlegungen erscheint aktuell
eine Variante als die wohl sinnvollste: Das Festival soll ein ganzes
Jahr verschoben werden und dann wie geplant im Mai stattfinden. Die klein „Eins“ kann
man schnell übersehen und auch Beethoven selber hätte nach 250 Jahren sicher
kein Problem damit, wenn sein Geburtstag ein wenig später gefeiert wird: Aus Mai 2020 wird also Mai 2021 und alle Beteiligten freuen sich auf die
große Premiere voraussichtlich am 6. Mai!
„Diese Variante ist derzeit unser Favorit, aber bisher nur
eine Wunschvorstellung, ob eine Verschiebung der Mittel in das nächste
Haushaltsjahr tatsachlich möglich sein wird, gilt es allerdings noch
abschließend zu prüfen, wir stehen diesbezüglich mit der Beethoven Jubiläumsgesellschaft
in Kontakt“, so Leiterin Anna-Lu Masch
Die Proben sollen im positiven Falle dann im Januar
2021 wiederaufgenommen werden, damit könnte das Projekt im kommenden Jahr
zeitlich wie geplant durchgeführt werden, die bereits geprobten drei Monate
würden dann erneut stattfinden und den großen und kleinen Tänzer*innen helfen
noch ausdrucksstärker und sicherer zu werden.
Einige Frage wirft die nötige Umlegung natürlich trotzdem
auf: Allen voran die der Finanzierung. Der Ausfall, die Verschiebung und die
zusätzlich benötigten Proben verursachen selbstverständlich weitere Kosten. Auch
darum müssen die Proben vorerst auf Eis gelegt werden, denn bevor wieder fleißig
getanzt werden kann, muss der Verein sein Überleben und den Fortbestand des
Projektes sicherstellen. Die Neuakquirierung von Mitteln wird dabei nicht nur Anstrengung,
sondern auch etwas Zeit in Anspruch nehmen.
So hofft der Verein auf Rettungspakete für kulturschaffende Organisationen,
die Bewilligung weiterer Projektmittel durch Stiftungen oder Sponsoren sowie
die Mithilfe der Bad Honnefer.
„Kooperationen und Netzwerke in der Region haben in der Vergangenheit
immer wieder gezeigt, dass in Bad Honnef ein verbindlicher Zusammenhalt existiert,
immer wieder hat „Bad Honnef tanzt“ dankbar Unterstützung oder auch ganz praktische
Hilfe von vielen freiwilligen Helfern erhalten.“
Wie so viele Freiberufliche und Unternehmer sehen sich die
Mitarbeiter von „Bad Honnef tanzt“ als freischaffende Künstler*innen einer
großen Herausforderung gegenübergestellt. Vielen sind quasi alle Aufträge und
Auftritte weggebrochen, nicht nur die Existenz des Vereins sondern auch seiner Akteure
ist daher akut gefährdet.
Jeder kann helfen!
Für die Umsetzung der kommenden Ziele, zur Rettung des
Vereins und des Beethoven-Projekts hat der Verein einen Punkte- Plan
entwickelt.
- Um sich, den Teilnehmer*innen und dem Team Mut
zu machen hat Leiterin Anna-Lu Masch und Komponist Björn Jentsch einen Song geschrieben
und zusammen mit einigen Eindrücken aus den ersten Proben als Musikvideo
hochgeladen, angeschaut werden kann das Video auf der Homepage, der Facebook
oder Vimeo-Seite von Bad Honnef tanzt. (Link direkt zum Video https://vimeo.com/399153666)
Auf der Homepage kann sich jeder außerdem über
das Projektvorhaben genauer informieren: https://beethoven.badhonneftanzt.de
- Die 14 modernen Musikkompositionen des Stückes „Beethoven@BadHonnefTanzt“
werden bereits jetzt auf CD veröffentlicht. Diese „Benefiz-CD“ gibt es ungefähr
ab dem 9. April im Hit Markt Bad Honnef für einen Unterstützer-Preis von 15€ zu
kaufen. Die Songs spielen mit den klassischen Motiven aus Beethovens Werk,
stellen einen Bezug zur Gegenwart dar bieten eine Reise durch die Genres der
Musikwelt.
- Der Verein plant einen Teil des Festivalprogrammes
bereits dieses Jahr raus zu bringen, sobald eine derartige Veranstaltung wieder
möglich ist. Angedacht ist eine Benefizgala, die beispielsweise im Kurhaus stattfinden könnte. Unter Anderen werden die aktuellen
Tanzproduktionen der Boys- sowie Girls-Kompanie, sowie das Stück „Traumreise“
der 3-10 Jährigen Tänzer*innen mit live Piano zu sehen sein. Mit dem Besuch und
dem Kauf der Eintrittskarte dieser Gala kann das Publikum dann den Fortbestand
des Projektes unterstützen.
- Vorbehaltlich einer Bewilligung: Die
Realisierung des großen Beethoven-Festivals im Zirkuszelt 2021. Neustart der
Proben.
Bad Honnef tanzt, Pressemeldung vom 25.03.2020
Anna-Lu Masch,
Vorsitzende und künstlerische Leiterin
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